REVIEWS I Puritani, Vienna Staatsoper, March 2005 |
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Juan Diego Flórez & Elena Mosuc, Vienna 2005 Photo by A. Zeininger Wiener Staatsoper auf dem Planeten Belcanto, Der Standard, 22 March 2005 Leidenschaft auf Sparflamm, Wiener Zeitung, 22 March 2005 Nouveau triomphe pour Florez, ConcertoNet, 23 March 2005 [external link] I Puritani, Vienna, Stephen Cutler on Opera-L, 25 March 2005 [external lonk] De grâce et de frustration, Forum Opéra, 30 March 2003 [external link] ______________________________________________________________ |
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Wiener Staatsoper auf dem Planeten Belcanto Der Standard, 22 March 2005 Innerhalb des erdenfernen Sonnensystems Oper kreist der Planet Belcanto - ein Kunsthimmelskörper, auf dem eigene Gesetze gelten. Melodien haben hier so sahnig und süß zu sein wie Buttercremetorten, und gesungen werden sollen sie, bitte schön, schön. Die weibliche Sängerschaft hat zudem noch allerhand Vokalartistik zu bewältigen: Tonreihen in luftigster Höhe rauf und runter zu sausen, behände und fröhlich wie ein kleines Spätzlein. Elena Mosuc tat dies als Elvira in Vincenzo Bellinis I Puritani virtuos und makellos und verliebte sich nebenbei noch, verzweifelte und verfiel dem Wahnsinn: toll. Ihr zur Seite: Juan Diego Flórez als Arturo, dem sich die Gelegenheit bot, seinen gleichförmigen Schellacktenorsound verströmen zu lassen: Er tat es mit der Beharrlichkeit einer Biene, die über Stunden hochtourig an einer Fensterscheibe entlangschwirrt. Roberto Frontali (Riccardo) geriet jeder Ton zur stählernen Kriegserklärung, Alastair Miles (Giorgio) zeigte sich mehr fürs farblos Sanfte zuständig. Einen Tick zu leger winkte sich Dirigent Frédéric Chaslin durch Bellinis finale Oper: In den Reihen des Orchesters wollten Spannung, Esprit, Vitalität nur selten aufkommen. Immerhin sorgten ungewollte solistische Aktionen in der Streichersektion für Momente unerwarteter Heiterkeit. Leidenschaft auf Sparflamme Christina Mondolfo, Wiener Zeitung, 22 March 2003 Dass "I puritani" keine Oper der großen Aktionen oder Deuteleien ist, wissen wir. Aber sie bietet ausreichend Platz für große Stimmen. Die gab es am Samstag in der Wiener Staatsoper auch: Elena Mosuc bot als Elvira neben einem warmen Timbre unglaublich sichere Höhen und atemberaubende Koloraturen. Ein ihr ebenbürtiger Partner mit einer sehr metallischen Stimme war Juan Diego Florez als Arturo, der nur gegen Ende leichte Probleme bei den Spitzentönen hatte. Sehr solide auch Alastair Miles als Sir Giorgio. Gewöhnungsbedürftig war das Timbre von Roberto Frontali als Riccardo, der lange brauchte, bis er Ausdruck, Dramatik und Gefühle stimmlich zeigen konnte. Auch Dirigent Frédéric Chaslin benötigte eine Weile, um das Orchester auf Touren zu bringen und dem Dahinplätschern Einhalt zu gebieten. Dann allerdings zeigte er, welche Leidenschaft in diesem Werk des Schöngesangs stecken kann - vorausgesetzt man kann sie zum Leben erwecken. Den Sängern war Chaslin ein aufmerksamer Begleiter, der sie in ihren schwierigen Partien behutsam unterstützte. |
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