REVIEW Juan Diego Flórez Concert, Munich, 19 November 2002 Georgisches Kammerorchester, Riccardo Frizza conductor Georgisches Kammerorchester - Überzeugung mit Stil Klaus Kalchschmid, Süddeutsche Zeitung, 21 November 2002 Er wird als der "Tenore di grazia" des 21. Jahrhunderts gehandelt. Und das nicht zu Unrecht. Denn der junge Peruaner Juan Diego Flórez hat dafür das exquisite Timbre, die leichte strahlende Höhe und die geschmeidige, zarte, ausdrucksvolle Mittellage, wie er im Herkulessaal bewies. Er phrasiert gut und moduliert seine Stimme beeindruckend. Dass anfangs die hohen Töne isoliert klingen, nicht in das Melos des Vortrags eingebunden sind, stört kaum und ist nicht erst bei "Ah, mes amies" aus der "Regimentstochter" von Donizetti mit seinen vielfachen hohen Ds kein Thema mehr. Ob in den Arien aus "La gazza ladra", "Otello" oder "Il Signor Bruschino" und "La Cenerentola" von Rossini, Bellinis "I Capuleti e i Montecchi" oder gar bei "Una furtiva lagrima" aus dem "Liebestrank", das zu einem intensiven Höhepunkt wird: Flórez überzeugt nicht nur mit seiner Stimme, sondern ebenso mit seinem Singen. Das Georgische Kammerorchester spielte die Ouvertüren zu "La gazza Ladra ", "Il Signor Bruschino", "La Favorita" und "La Fille du Regiment" mit diffiziler Verve. In der Begleitung dämpfte Riccardo Frizza aber zu wenig, um Flórez' feine Stimme über das Orchester zu tragen. Kleiner Wermutstropfen eines großen Konzerts. Frenetischer Beifall und neben der "Regimentstochter" auch ein "Traditional" als Zugabe. |
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